Skip to main content

tl;dnr: Aus e13.de wird kikithaerigen.de.

Die ersten zwanzig Jahre ihres Bestehens hieß diese Website e13.de. Als ich Anno 2000 umzog und einen neuen Internetprovider nutzte, war im Preis eine .de Domain enthalten. Das war damals noch recht ungewöhnlich; bis dato musste man für eine eigene Domain relativ viel Geld bezahlen. Ich war zu dem Zeitpunkt zwar schon viele Jahre online, die letzten drei davon mehr oder weniger hauptberuflich, aber hatte keinen Bedarf an einer eigenen Website oder gar Domain.

Doch nun studierte ich das Angebot meines Providers und überlegte. Meinen Namen als URL fand ich peinlich. Also, nicht meinen Namen natürlich, aber ihn als Domain zu nutzen, das schmeckte für mich damals irgendwie ultraspießig und Loriotesk; ein wenig nach „mein Name ist Lohse, ich kaufe hier ein“. Mein Name ist Thaerigen, ich … ja, genau, was mache ich hier eigentlich? Ich entschied mich schließlich für eine möglichst generische und nichtssagende Lösung: Eine Domain, die sich aus dem 1. Buchstaben meines damaligen Straßennamens und der Hausnummer zusammensetzte. E13.de war geboren. Was darauf stehen würde, das könnte man dann später immer noch festlegen. Mit e13 hielt  ich mir inhaltlich alles offen. Außerdem war e13 schön kurz und sehr leicht zu merken, genau wie mein Vorname. (Niemand schreibt hingegen ‚Thaerigen‘ unfallfrei. Die meisten bringen ein sinnloses, zweites ‚n‘ darin unter, das Regal mit ihren Voodoopüppchen quillt über.)

Dass E13 noch weitere, durchaus gelernte Konnotationen hatte, nur halt nicht für mich, das lernte ich dann recht schnell. Zum einen war da der US-Fahrradkomponentenhersteller, dem so ziemlich alle anderen e13-Domains weltweit gehörten, allen voran die .com-Variante. Und im Beamtenleben spielt die E13 ebenfalls eine Rolle, wie ich über die Jahre in den Suchanfragen nach der entsprechenden Besoldungsklasse feststellte. Und ein wütender Mailschreiber beschwerte sich, dass ich auf meiner Seite ja gar keine aktuellen Informationen dazu bereitstellen würde, das wäre unerhört, wenn nicht sogar illegal, das würde ihn gar nicht wundern. Was das damalige (?) Verhältnis der Bevölkerung zum Internet in Neuland Deutschland ganz gut auf den Punkt bringt. Internet war Wild West, war unreguliert und böse, ein Hort für Betrüger, schließlich hatte man gerade erst „der Oma ihr klein Häuschen“ in T-Aktien gesteckt und alles verloren. Dass man null Plan von Internet hatte, nicht viel mehr Plan vom Aktienmarkt, und naiv der Seriosität eines Tatortkommissars in einer Werbekampagne eines irgendwie gefühlt staatlichen Telefonanbieters vertraut hatte … geschenkt. Wir erinnern uns: Nur fünf Jahre zuvor war die Telekom noch die Bundespost und man durfte nur staatlich postzugelassene Modems besitzen und nutzen. Aber lieber mal nur ein Fax, sicher ist sicher.

Zurück zu meiner kleinen Nische hier im Netz. E13 wurde schnell ein Blog, erst mit Rapidweaver betrieben, dann irgendwann um 2005 auf WordPress umgestellt. Ich wusste vielleicht nicht so recht, was ich hier draufstellen, reinschreiben, veröffentlichen sollte, aber definitiv, dass ich es nicht bei antville, blogger, twoday etc. hosten wollte. Meine Generation X (und erst recht die nachfolgenden Generationen) wird es aus eigener Kraft vielleicht nicht mehr zum Einfamilienhaus bringen (sofern nicht ererbt oder im Lotto gewonnen), aber das Eigenheim im Web ist definitiv drin: Die selbst gehostete bzw. bezahlt gehostete Seite mit eigener Domain. Die kann dir keiner unterm Hintern wegziehen.

Mein kleiner Gemischtwarenladen hier hatte dann einen Haufen Geschichten zu Film und Golf, und Musik und Hamburg, und dit un dat angesammelt. Das Design hat sich ungefähr jedes Jahr geändert, zum einen, weil mir langweilig wurde und ich was Neues wollte, zum anderen, weil ich zwischendurch mein Geld mit Webdesign verdiente und hier zum Thema Frontend und WordPress alles ausprobiert und gelernt habe, was ging. Inzwischen mache ich seit bestimmt vier oder fünf Jahren überhaupt kein Webdesign mehr, es machte mir einfach keinen Spaß und hielt mich von der Arbeit ab, die ich machen wollte: Zeichnen und Schreiben, was inzwischen seit einigen Jahren mein Hauptberuf ist. Das Redesign hier habe ich zwar noch selbst zusammengeklöppelt, aber auf Basis eines gekauften, sehr weit verbreiteten E-Commerce Themes mit ausgezeichneter Supportcommunity und solidem track record. Das war immer noch sehr viel Klöppelei und es wird auch noch hier und da etwas Arbeit erfordern, typografische und organisatorische; aktuell zickt die PayPal Integration noch; offenbar hat die API ein Problem mit einem Domainwechsel, aber ich bin dran! Und dann habe ich erst einmal wieder für rund drei Jahre meine Ruhe, hoffe ich. Immerhin hat es wider Erwarten doch größtenteils Spaß gemacht, und ich bin recht zufrieden mit dem vorläufigen amtlichen Endergebnis. “Out is better than perfect”.

Die alte Seite war ein Blog mit Anbau. Der Fokus lag auf den Blogeinträgen, die ich inzwischen archiviert habe. Die neue Seite hier fokussiert sich hingegen auf meine Illustrationen und die daraus entwachsenen Produkte im Artstore. Und dafür will, muss und möchte ich gerne unter meinem eigenen Namen rausgehen. Ein kryptisches, nichtssagendes „e13“ reicht mir nicht mehr, genauso wenig wie @e13kiki auf Twitter. Ich bin in den sozialen Medien aktuell nur mehr auf Twitter, Instagram und YouTube unterwegs. Twitter ist das einzige Netzwerk, bei dem ich noch für ein paar Tage unter @e13kiki firmiere; die anderen Präsenzen habe ich von Beginn an mit meinem Namen verbunden: @kikithaerigen. Nun ist der Wechsel komplett. Das Blog hier fängt (fast) wieder bei Null an, was aus SEO-Sicht der helle Wahnsinn ist, aber ich hatte noch nie große Lust, mich den Vorgaben Googles unterzuordnen, zumal die sich auch alle paar Monate verändern. Ich bin ohnehin ganz schlecht in Tun, was „man“ mir sagt oder „man“ von mir erwartet. Ich bin in vielerlei Hinsicht durchaus konziliant und diplomatisch, aber nicht, wenn es um mich geht, um meine Kunst, um mein Leben, um das, was mir wichtig ist.

Und ja, natürlich blogge ich weiter. Nicht mehr täglich, das war letztes Jahr ein Experiment, das Spaß gemacht hat aber auch recht stressig und zeitaufwendig war. Dieses Jahr wird dafür mehr auf meinem YouTube-Kanal passieren. Nun, da ich endlich wieder Zeit habe und hier nicht mehr knietief im WordPress stecke. Ich muss nur noch das Bärenkochbuch fertigstellen. Und ja, die Kommentarfunktion ist auch wieder da.; zunächst als Experiment.

Herzlich Willkommen auf KikiThaerigen.de (nur ein ‚n‘). Es bleibt alles wie immer: Neu.

 

Join the discussion 11 Comments