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Um 2009 herum besuchte ich die Schweizer Lieblingskundin in ihrem Chalet am Genfer See. Ihr Hund Bisquit war der erste und einzige Hund, der jemals in meinem Bett schlief. Ich sage ‚schlief‘ und nicht ‚schlafen durfte‘, denn ich liebe Hunde über alles, aber nicht im Bett. Tiere im Bett sind für mich wirklich das Allerletzte; überhaupt kann ich mit der Vermenschlichung von Haustieren nicht so richtig viel anfangen. Ein Hund ist ein Hund und kein atmendes Stofftier.

Bisquit kletterte während eines großen und lauten Feuerwerks am See in einer lauten und unheimlichen Nacht jedoch am Fußende in mein Bett und rollte sich, vor Angst zitternd, in meinen Kniekehlen zusammen. Ich habe keine Ahnung, wie er geatmet hat, denn die Decke war fest zugestopft. Am nächsten Morgen schlich er sich davon, noch bevor ich so richtig wach wurde und mitbekam, was da passiert war. Wir taten beide so, als wäre das nie passiert. Falls sich das nie Geschehene bei meinen späteren Besuchen gelegentlich wiederholte, so trafen wir die stille Übereinkunft, es nicht zu erwähnen. Ansonsten gingen wir gern gemeinsam spazieren und er liebte es, nach dem gemeinsamen Frühstück meinen sich leerenden Joghurtbecher zu säubern – wie jeder andere Hund, den ich je getroffen habe. Zuletzt sahen wir uns vor etwa einem Jahr.

Nun setzt mich die Lieblingskundin davon in Kenntnis, dass Bisquit sich leise davongestohlen hat. Er wird mir fehlen.